Warum wir der falschen Erfolgsformel hinterherlaufen
Die meisten unserer Erziehungs- und Managementmethoden und die Art, wie wir uns auch selbst motivieren, sind auf der falschen Erfolgsformel aufgebaut. „Mach Abi, geh zur Uni, dann wirst du nen sicheren Job haben!“, „Keine Zeit, tut mir leid! Ich muss mich nach der Uni an die Hausarbeit setzen, danach weiter zu meinem Mini-Job und mich zwischendurch um mein Auslandssemester kümmern, das ich nächstes Jahr machen möchte.“, „Shit! Ich hab ne zwei in der Klausur geschrieben! Dabei hätte ich ne eins gebraucht, um zukünftig bessere Chancen für nen Masterstudiengang zu haben. Das heißt: Noch mehr lernen und die Klausur wiederholen.“ „Auch im nächsten Jahr streben wir ein Gewinnwachstum von 15 Prozent an. Das heißt: Noch mehr Projekte und Aufgaben auf alle Köpfe verteilt.“
Alles muss höher, schneller und weiter sein. Jedes Mal, wenn wir Erfolge erzielen, wird die Messelatte angehoben – entweder von uns selbst, oder von anderen. Denn: Je härter wir arbeiten, desto erfolgreicher werden wir sein. Und je erfolgreicher der Mensch, desto glücklicher wird er sein. Ist doch so, oder? Zumindest ist diese Annahme in unserem Denksystem fest verankert.
Falsche Erfolgsformel:
Je mehr ich arbeite, desto erfolgreicher bin ich.
Und wenn ich erfolgreicher bin, bin ich glücklicher.
Doof nur, dass der Harvard Professor Shawn Achor festgestellt hat, dass diese Erfolgsformel wissenschaftlich inkorrekt ist – sie ist sogar spiegelverkehrt. Unser Gehirn funktioniert genau umgekehrt. Das heißt: Wenn wir das Level an guter Emotion im Hier und Jetzt erhöhen, erlebt unser Gehirn den Glücks-Vorteil. Es kann im positiven Zustand eine wesentlich bessere Leistung (Intelligenz, Kreativität, Energielevel) abliefern – genaugenommen um 31 Prozent produktiver sein. Krass, oder? Liebe Studis, liebe Selbstständige, liebe Arbeitnehmer, liebe Chefs und Arbeitgeber, stellt Euch vor, wieviel weniger Energie ihr aufbringen müsstet, wenn ihr mit positiver Intelligenz 30 Prozent mehr Leistung erbringen und abrufen könntet! Wahnsinn!
Richtige Erfolgsformel:
Je zufriedener ich im Hier und Jetzt bin, desto produktiver arbeite ich und desto erfolgreicher werde ich sein.
Und das Tolle ist, wir können unser Gehirn dahingehend trainieren, positiver zu werden. Schon mit wenig Zeitaufwand pro Tag können wir innerhalb von 21 Tagen unser Gehirn gewissermaßen neu programmieren.
Gehirn-Training: 5 Übungen
- Schreibe jeden Morgen drei Dinge auf, für die Du dankbar bist (Emmons & McCullough, 2003)
- Verbringe zwei Minuten Zeit damit, ein sinnvolles Erlebnis, Situation oder Ereignis aus den letzten 24 Stunden zu beschreiben (Slatcher & Pennebaker, 2006)
- Bereits 15 Minuten Cardio-Training aktivieren das Glücksgefühl (Babyak et al, 2000)
- Investiere zwei Minuten in Meditation (Dweck, 2007)
- Nehme dir zwei Minuten Zeit, um eine E-Mail zu schreiben und dich bei einer Person aus deinem sozialen Umfeld zu bedanken (Lyubomirsky, 2005)
Klingt einfach? Ist es auch! Studienergebnisse haben die Wirksamkeit evaluiert. Wir können in nur 21 aufeinanderfolgenden Tagen mit diesen kleinen Übungen unser Gehirn umprogrammieren, damit es optimistischer und erfolgreicher funktioniert.
Hier geht’s zu meiner Kolumne bei der WiWo.
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Kultur, Struktur und Führung vieler Unternehmen müssen erneuert werden. Eine herausfordernde Aufgabe, bei der ich Sie gemeinsam mit meiner Businesspartnerin Dr. Jessica Di Bella gerne unterstützen – mit State-of-the-Art-Methoden. Infos oder Buchungsanfrage.
Quellen
- Shawn Achor Blog
- Shawn Achor TED Talk
- Achor (2012) Positive Intelligence. Three ways individuals can cultivate their own sense of well-being and set themselves up to succeed. Harvard Business Review
- Storch & Kuhl (2013) Die Kraft aus dem Selbst. Sieben PsychoGyms für das Unbewusste. Bern: HUBER Verlag
- Martens & Kuhl (2013) Die Kunst der Selbstmotivierung. Neue Erkenntnisse der Motivationsforschung praktisch nutzen. Stuttgart: W. Kohlhammer
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