New Work Trends – 4
👉 Beim Thema Bildung tut sich jetzt was… . Wir erleben alle das Problem von „distressed education“. Paradigmenwechsel in der akademischen Welt, neue Denkweise in der Bildungsführung, und warum wir neue Antworten auf was Why, What, How der Lehre finden müssen und werden – das sind die Themen, Forecasts und Trends meines New Work Trend Newsletters in einer sich so rasant veränderten Arbeits-/Welt.
1. What if … ?
wenn es im Jahr 2030 eine Generative KI-Technologie gäbe, die möglicherweise 80 % aller Arbeitsplätze im Bildungssektor überflüssig machen könnte? Was wären die Auswirkungen auf die Gesellschaften und Bildungseinrichtungen? und die Kids?
Schon vor einigen Jahren habe ich davon gesprochen, dass die Bildungslandschaft die Deutungshoheit über Bildung verlieren wird. Bill Gates geht davon aus, dass in den nächsten 3-5 Jahren wir alle mit einem persönlichen KI-Tutor interagieren. Und viele andere Experten aus meinem Bereich sagen diese Entwicklung schon seit langem voraus. Was ist, wenn dann niemand mehr alleine nur mit „dem“ Ausbilder oder „dem“ Mathe-Lehrer lernt, sondern alle mit ihrer eigenen Tutor KI, die ein junges Talent/ Schüler/ Studenten besser kennt als die eigenen Eltern, und weiß, ob er/sie heute gut geschlafen hat, wann der Lern-Peak erreicht ist, ob er/sie vielleicht etwas mehr Emotional Care braucht und so weiter? Vor allem den exakten Bildungstand, das Lerntempo, die Stärken und Schwächen analysieren kann, um gezielt zu fördern, zu fordern und zu entwickeln. Und alles viel emphatischer und geduldiger als die allermeisten Lehrer, Eltern und Professoren. Bildungsbiographien würden signifikant verbessert – das ist meine Hauptthese. Und genau das werden wir bis 2030 erleben!
➡️ Was wird das für einen Einfluss auf Lehre und Lernen haben?
Wenn wir uns alle Veränderungen in der People and Technological Transformation Ära ansehen, stellt sich für mich eine zentrale Frage.
➡️ Wer unterrichtet die Lehrer? Wer bildet die Ausbilder aus?
Die folgenden vier Schritte liegen jetzt vor uns:
➤ Schritt 1:
Wir werden eine neue Ära von AI-teaching-assistants erleben und kennenlernen;
➤ Schritt 2:
AI-Diffusion in Schools und Higher Education ist der Schlüssel für exzellente Bildung. AI-teaching-assistance die auf multimodalen Modellen basieren, werden der erste Schritt zu einer neuen AI driven life learning experience sein, mit großartigen (Lern-)Erfolgen für alle im Bereich Bildung; Aber vor allem in einem überforderten Bildungs-System.
➤ Schritt 3:
Junge Talente werden ihren eigenen AI Assistant, AI Life Coach and ihre eigene AI driven Career Journey haben und durchleben. Dies beschleunigt den Weg hin zu einer hybriden (Carrer- und Bildungswelt).
➤ Schritt 4:
Neues Wissen wird durch Artificial General Intelligence entstehen. Spannende neue Erkenntnisse warten auf die Menschen in den nächsten 10 Jahren.
2. Auszug aus meinen Keynotes
🤚Wie die GenZ und KI den Status Quo in Bildung & Forschung herausfordert🤚
Zukünftig wird (eine Folge der Demographischen Entwicklung) ein großer Teil der Studenten und Kollegen weltweit aus derzeit Schwellen-und Entwicklungsländer wie Indien, Pakistan etc. kommen. Diese werden extrem jung sein, was auch die Kultur und die Erwartungen in unseren Unternehmen, im Hochschulwesen und in der Forschung verändern wird. Aber auch unsere heimische Gen Z ist sehr global geprägt und die weltweiten Trends wirken auch hier in Deutschland, zwar zeitversetzt aber sie kommen alle!
Deshalb ist die Generation Z 👉 eine der wichtigsten Treiber des Wandels in Unternehmen, Gesellschaften und auch im Hochschulwesen und der Bildungslandschaft.
Bei uns in der Minderheit in den USA sind GenZ & GenY die Mehrheit der Bevölkerung! Und sie verändern die Denk- und Arbeitsweise der Welt gerade massiv.
Die Jüngsten der Generation Z und die Ältesten der Generation Alpha treten im Schatten der Klimakrise und der wirtschaftlichen Rezession in ihr Jugendalter ein. Sie erahnen/wissen, dass sie die Welt-, Klima- und Wirtschaftsprobleme lösen müssen, die vor uns allen liegen. Dies funktioniert nicht mehr aus dem Modus der Erfahrung, aus alten Lehrbüchern und aus einer dogmatischen Denkweise heraus, denn die Generation Z fühlt, erlebt und sieht die Dilemmata in der Welt und im World Wide Web.
Die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse, die ein Schüler im Jahr 2030 benötigt, um erfolgreich zu lernen, zu arbeiten und zu leben, werden sich völlig von dem unterscheiden, was die meisten Bildungseinrichtungen heute vermitteln.
Ich möchte Ihnen einige Beispiele nennen:
Die Finanzkrise von 2008 und das daraus resultierende Handeln der Zentralbanken mit ihrer Nullzinspolitik und sogar jahrelangen Negativzinsen und das Quantitative Easing hat alle ökonomischen Lehrbuchmeinungen über den Haufen geworfen. Das Gleiche gilt für den negativen Ölpreis im Jahr 2020. Der Staat ist mittlerweile ökonomischer Player auf den Märkten geworden. Marktkapitalisierungen von Unternehmen und Ihre Technologischen Fähigkeiten dominieren die Welt, wie nie zuvor! Zwei relativ neue Entwicklungen in der Ökonomie.
👉 Ich gehe davon aus, dass es in Zukunft noch mehr solcher Paradigmenwechsel geben wird, die die akademische Welt belasten werden.
💡 Eine andere „Was wäre wenn“-Formulierung könnte lauten:
Was ist, wenn das klassische Lernen, wie wir es in den letzten Jahrzehnten entwickelt und umgesetzt haben, von jungen Menschen nicht mehr akzeptiert und ernst genommen wird?
– Und zwar weder inhaltlich, wenn es um die Frage geht – was lerne ich?
– noch die Art und Weise, wie das Lernen stattfindet – wie lerne ich?
– Aber die wohl wichtigste Frage, die sich viele Studierende derzeit stellen, ist: Warum?
Die Lehre muss neu gedacht werden – wir brauchen neue Antworten auf das Wie, das Was und vor allem auf das Warum.
Deshalb möchte ich Ihnen einige Gedanken, Ideen, Ausblicke und Beispiele für das Wie, Was und Warum geben:
1.
Das Warum beinhaltet die Frage nach dem Zweck, dem Einfluss und der Wirkung eines jeden Einzelnen. Und die Antwort sollte immer lauten: Weil jeder einzelne einen positiven Impact erzeugen wird.
Welche positiven Auswirkungen, seien es soziale, finanzielle oder ökologische, kann ich mit meiner Arbeit und mit dem, was ich tue, erzielen und beitragen?
Daraus ergeben sich neue Wirtschafts- und Bildungs-Dimensionen wie climate- and social protection und Themen wie clean capitalism oder Post-growth subjects.
Der Bezugskreis, auf den das Warum abzielt, verändert sich rasch in Richtung Teams, Unternehmen und Organisationen und schließlich zu einem der absoluten Megatrends, dem gemeinsamen globalen Streben nach einer ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Wirkung unter der globalen Generation Z.
Die Generation Alpha wird die erste Generation sein, die schon bald kein Geld mehr gegen Arbeitszeit eintauschen wird. Die nächste Generation will qualifiziert werden und arbeiten, um wirklich einen positiven Impact zu leisten.
2.
Die Generation Z, vor allem aber die Generation Alpha, wird sich nicht mehr mit dem Lernen allein zufrieden geben, sondern neue Co-Study Spaces und Technologien fordern, die ihre kognitiven und kreativen Fähigkeiten fördern.
Auch die (Bildungs-)Räume im Allgemeinen müssen sich verändern. Beispiele aus der Konsumgüter- und Sportindustrie sind Nike Town in London oder das Nike „house of innovation“ in Paris als so genannte Zalpha Landscapes zwei Beispiele. Im Silicon Valley sehen Schulen ganz anders aus als über all anders auf der Welt. der Google Campus ist eine Symbiose aus Fun, Work & Living geworden- und er funktioniert.
In einer Experience- und Attention Economy werden Experience Landscapes zu einem neuen Point of Experience!
Und in ähnlicher Weise werden wir neue Räume an Universitäten und Hochschulen erleben.
3.
Die Generation Z erlebt heute vier verschiedene und voneinander getrennte Orte zum Arbeiten, Lernen und Leben: Der erste Ort ist das Zuhause, der zweite Ort ist das Büro oder die Universität, der dritte Ort ist irgendwo anders und der vierte Ort ist der virtuelle Raum, der zum dreidimensionalen Metaversum wird.
Alle diese Orte müssen sich erfolgreich zu einem hybriden Raum entwickeln. In Zukunft wird es keine Trennung mehr zwischen diesen vier Orten geben. Dies wird einen massiven Einfluss darauf haben, wie und wo die nächste Generation lernen, zusammenarbeiten und arbeiten wird.
Im Jahr 2035/2040 könnte das größte Unternehmen der Welt eines sein, das sich mit Bildung befasst. Dies ist eine große Chance für Universitäten und Wissenschaftler im Allgemeinen, wenn eines der größten Unternehmen der Welt nicht mehr eine Online-Plattform für Waren und Dienstleistungen ist, sondern ein Unternehmen, das sich mit Bildung beschäftigt.
Ähnlich wie Unternehmen wie Amazon das Stadtbild in vielen Regionen der Welt verändert haben, werden diese Unternehmen auch die physischen Standorte und Räume der Hochschulbildung verändern.
4.
Wir müssen junge Menschen befähigen, mit und an der Seite von Maschinen, Robotern und KI zu arbeiten, die immer intelligenter und vernetzter werden, anstatt mit ihnen zu konkurrieren. Erfolg in der Zukunft wird die smarte Kombination aus Technologischer und Menschlicher Intelligenz sein. In den nächsten Jahren interagieren und profitieren wir alle mit unserem persönlichen KI-Tutor. Das bedeutet aber auch gleichzeitig, dass alle Generationen weiter lernen werden und Lernen zu einem Lebensthema wird.
In den nächsten zehn Jahren werden wir in vielen Vorstandsetagen weltweit einen Generations-Wandel erleben. Der neue Bildungs-Hintergrund von Vorstands-mitgliedern wird die IT sein und nicht mehr die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Tech schlägt also die Old Economy auch in diesem Feld.
5.
Nie zuvor gab es eine Ära in der Geschichte der Menschheit, in der eine neue Generation junger Menschen, die Generation Z, so viele unglaubliche Möglichkeiten und Aussichten hatte, ihre Träume, Wünsche und Ideen zu verwirklichen, egal wie verrückt oder unglaublich sie auch sein mögen, fast ohne Risiko und praktisch frei von Zwängen.
Die Generation Z lebt in einem Zickzackkurs (Multigraphie) zwischen Vollzeitbeschäftigung, Selbstständigkeit, Teilzeitbeschäftigung, Sabbaticals, Auslandsaufenthalten und vielen Branchenwechsel. Die Arbeitswelt ist extrem vielseitiger und spannender geworden als noch zum Millienialwechsel.
Und während viele herkömmliche Universitäten spezialisierte Lernwege fördern, setzt die London Interdisciplinary School beispielsweise auf eine sektorübergreifende Ausbildung. Sie konzentriert sich auf problemorientiertes Lernen. Die Studierenden arbeiten an aktuellen gesellschaftlichen Problemen wie der weltweiten Lebensmittelverschwendung oder dem Grad der Unzufriedenheit in der Gesellschaft.
6.
Jugendkultur, Fakultäten und Hörsäle sind nicht mehr nur für junge Menschen da.
Die Jugendkultur hat ihr flat Age erreicht. Wir stehen vor einer non-demografic future, in der die Jugendkultur auf Werten und nicht auf demographischen Daten beruht. Sie ist ein State of Mind, not Age!
Für die nächste Generation, die ab 2010 geborene Generation Alpha, sind typische Werte z. B. Willenskraft, persönliches Wohlbefinden, Durchhaltevermögen, ethisches Vergnügen oder emotionale Erfüllung. Dies zeigen erste Studien aus den USA.
Die Universitäten und die Forschung müssen sich schon heute mit diesen neuen Werten auseinandersetzen.
7.
Ich möchte Ihnen einen Einblick von einem internationalen Champion aus Deutschland geben, nämlich der Bosch-Gruppe:
Das Unternehmen gibt jährlich 250 Millionen Euro für die Weiterbildung seiner Mitarbeiter aus, und interne Studien zeigen, dass fast die Hälfte dieser Mitarbeiter nicht bereit ist, sich berufsbegleitend weiterzubilden oder umzuschulen (Up-Skilling & Re-Skilling).
Umso wichtiger ist es, die Generation Z an den Hochschulen auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes und der Unternehmen vorzubereiten.
Eine Schlüsselfrage für Sie alle lautet: Wie können Lehrende besser lehren und Studierende besser lernen als bisher?
Wichtige Anforderungen und Fähigkeiten für den Arbeitsmarkt sind die Beherrschung von IT, Tools und Unternehmenssoftware.
Schließlich will die Gen Z keine lästigen On-the-Job-Trainings absolvieren, um in Unternehmen auf Software vorbereitet zu werden.
Und genau an dieser Schnittstelle spielen Forschungseinrichtungen, Universitäten und Institute eine wichtige Rolle – sowohl für Unternehmen als auch für die Generation Z.
Wenn wir in 100 Jahren auf die 20er Jahre unseres Jahrhunderts zurückblicken, dann hoffe ich, dass nicht der Corona-Virus, Kriege und Krisen unser Jahrhundert geprägt haben, sondern der Beginn der dritten industriellen Revolution, ausgehend von KI und maschinellem Lernen, an der wir alle beteiligt waren und wir eine neue intelligente Spezies hervorgebracht haben, die uns geholfen hat echte Probleme zu lösen und uns als Menschheit weiterzuentwickeln.
Wenn wir 200 Jahre nach Humoldt eine Bildungsrevolution erleben, die als Zalphasche Bildungsrevolution in die KI-Datensätze eingehen wird, könnten wir stolz sein, Teil der dritten industriellen Revolution und einer Renaissance der Bildung von 8 Milliarden Menschen zu sein. 🙋🏻♀️
3. Empfehlungen
Sal Khan, der Gründer und CEO von Khan Academy, ist der Meinung, dass künstliche Intelligenz den größten positiven Wandel im Bildungswesen auslösen könnte, den es je gab. Er spricht über die Möglichkeiten, die er für Schüler und Pädagogen sieht, um mit KI-Tools zusammenzuarbeiten – einschließlich des Potenzials eines persönlichen KI-Tutors für jeden Schüler und eines KI-Lehrassistenten für jeden Lehrer. Der TED Talk von Sal Kahn der mit dem Titel „How AI Could Save (Not Destroy) Education“ ist frei im Netz zugänglich.
https://www.youtube.com/watch?v=hJP5GqnTrNo
4. Interesse geweckt?
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