Generation Z: „Homeoffice? Nein danke!“
Autorin: Miriam Steckl
▶️ Warum es neue Anreizsysteme für die Jugend braucht
Die Generation Z unterscheidet sich deutlich von ihren Vorgängern. Die nun in die Arbeitsmärkte eintretende Jugend ist weder karriereorientiert, noch lässt sie sich von Firmenwagen oder Auslandsreisen locken. Wer sie nach ihren Wünschen zum zukünftigen Arbeitgeber fragt, bekommt überraschende Antworten.
▶️ Generation Z sagt nein zum Homeoffice
Denn auch das hochgelobte Homeoffice will diese Generation nicht. Das legt eine Ausbildungsstudie von McDonalds nahe. Nur 14 Prozent der befragten Jugendlichen gaben an, auf Arbeit von Zuhause Wert zu legen. Die Erklärung hierfür ist einfach: Die Jugend ist mit dieser flexiblen Zeitorganisation überfordert. Viele wurden vom Nachmittagsunterricht direkt zur Musikschule und von dort zum Sportverein gefahren. Weiter ging der strukturierte Tagesplan nach der Schule in einem sehr verschulten und schnellem Studium. Diese Generation musste sich nie selbst beschäftigen oder organisieren.
▶️ Die Jugend bevorzugt klare Strukturen
Deswegen will sie lieber klare Ansagen und Strukturen. Sie liebt 9 to 5. Ja, ganz richtig gelesen. Und das in einer Zeit, in der Daimler Personalvorstand Wilfried Porth für mehr Flexibilität der Arbeitszeitmodelle ausspricht. Für die älteren Generationen hat das viel zu lange gedauert. Die Jungen aber fragen sich: Geht es hier wirklich um die Anpassung an Arbeitszeitgewohnheiten? Oder eher darum, die Leistungsbereitschaft auf einen noch größeren Zeitraum zu erhöhen? Die Generation Z möchte die Tür vom Bürogebäude hinter sich schließen und es dabei belassen. Work-Life-Separation anstatt Work-Life-Blending. Die Vertreter der jungen Generation wollen sich unter dem Deckmantel der „Homeoffice-Möglichkeit“ nicht ausbeuten lassen.
▶️ Arbeitsbereitschaft mit gesundem Hang zur Entschleunigung
Im Zeit Magazin fragten daher Kerstin Bund, Uwe Jean Heuser und Anne Kunze ein wenig provokant: „Wollen die überhaupt arbeiten?“ Denn die meisten Generation Z’ler machen nach dem Abitur erstmal eine Weltreise oder zumindest ein Jahr Pause. Ganz gerecht werden die Zeit-Autoren der Jugend hiermit aber nicht. Eine Studie von Shell zeigt: Die Generation Z will langfristig durchaus arbeiten. 57 Prozent der Jugendlichen gaben an, beruflichen Erfolg als wichtig zu empfinden. Dass sie nach dem Abi erst einmal durchatmen wollen, zeigt nur: Sie wollen den guten Job, aber nicht um jeden Preis. Nach einem Galopp durch die Gymnasialzeit ist diese Haltung nicht verwunderlich.
▶️ Wohlfühlen als Priorität am Arbeitsplatz
Am Arbeitsplatz angekommen, will die Generation Z dann vor allem eins: Sich wohlfühlen. Diese Erkenntnis verbreitet derzeit Prof. Christian Scholz von der Universität des Saarlandes. Er hat zum Beispiel herausgefunden, dass diejenigen der Generation Z, die bereits im Beruf sind, eine Vier-Tage-Woche bevorzugen. Er vergleicht er die Jugend mit Pippi Langstrumpf. Die Generation Z wolle friedlich und gesund in ihrer heilen Welt leben. Sie wolle pünktlich um 17.00 Uhr zurück in die Villa Kunterbund kommen, um sich dann ihrem Pferd und ihrem Affen zu widmen.
Wie kann man sie also glücklich machen, die Generation Z? Wirklich wohl fühlt sie sich in einem kleinen Team mit netten Kollegen. Außerdem will sie ein eigenes, nett eingerichtetes Büro. Insgesamt 87 Prozent der 18-25 Jährigen in Deutschland wünschen sich einen eigenen Schreibtisch am Arbeitsplatz. Das zeigt: Die vieldiskutierten Desk-Sharing-Konzepte oder kommunikationsfördernde Großraumbüros gehen bei ihnen nicht auf.
Deshalb liebe Personaler, macht Eure Augen auf! Auch diese Generation hat die demografische Macht auf ihrer Seite. Wenn auf die von ihnen gestellte Frage: „Was bieten Sie uns?“ weiterhin geantwortet wird: „Eine innovative Open Space Kultur und schicke Abendessen mit Firmenkunden“ – dann bleibt die Generation Z bei Ihnen lieber weg.
Quellen:
Deutscher Bundestag (Hrsg.). (2017). 15. Kinder- und Jugendbericht. Bericht über die Lebenssituation
junger Menschen und die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland.
Bund, K., Heuser, U. J., & Kunze, A. (2013). Wollen die auch arbeiten?. Zeit Online.
Klaffke, M. (2014b). Millenials und Generation Z – Charakteristika der nachrückenden Arbeitnehmer-Generationen. In M. Klaffke (Hrsg.), Generationen-Management (S. 57 – 82). Wiesbaden:
Springer Gabler.
McDonald’s Deutschland Inc. (2015). Die McDonald’s Ausbildungsstudie 2015. Entschlossen
unentschlossen. Azubis im Land der (zu vielen) Möglichkeiten. Eine Repräsentativbefragung
junger Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren.
Scholz, C. (2014). Generation Z. Wie sie tickt, was sie verändert und warum sie uns alle ansteckt.
Weinheim: Wiley-VCH.
Trendence Institut (Hrsg.) (2017). trendence Schülerbarometer 2017.
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