Zufrieden im Job? – Love it, change it or leave it!
Noch nie hatten wir so viele Möglichkeiten und Chancen auf einen guten Job wie heute. Wir können genau das machen, was uns Spaß macht. Fachkräftemangel führt dazu, dass jedes Unternehmen uns mit Kusshand nimmt – wenn wir gut sind. Oder aber wir machen uns selbständig oder gründen ein eigenes Unternehmen. Also: Es gibt keinen Grund es zu akzeptieren, unzufrieden im Job zu sein! Und zwar ganz egal, um welchen Job oder um welche Position es geht. Ganz nach der Devise: Wenn ich mich in einer Kultur nicht wohlfühle (love it), und sich dieses Gefühl auch nicht ändern lässt (change it), dann sollte ich überlegen, zu gehen (leave it).
Unzufrieden sein ist nicht normal!
Wer direkt von der Uni kommt und am ersten Arbeitstag einen Kulturschock bekommt, sich einfach nur denkt: „Hilfe, ich will hier wieder weg“, der ist damit nicht alleine. Laut einer Umfrage der Haufe Gruppe, trifft das auf 15% neuer Mitarbeiter zu. Das war bei mir nicht anders – und wundert mich übrigens auch nicht. Erst dachte ich das sei normal, eben die Arbeitswelt. Es hat sich dann mit der Zeit aber immer beschissener angefühlt. Meine Anfangsmotivation hat sich in Frust gewandelt. Regeln, Vorschriften, bedingungslose Ja-Sager und Mitarbeiter, die sich gegen jegliche Veränderung wehren. Das zerstört jede, wirklich jede, Motivation.
Das große Problem ist, dass die Arbeitswelt sich nicht an die Bedürfnisse der jungen Menschen, ja nicht mal an den technischen Fortschritt anpasst – gerade wegen solcher Bremsklötze. Deshalb wagen immer mehr und vor allem gut qualifizierte Menschen den Schritt in die Solo-/Selbständigkeit. In Deutschland werden nach Zukunftsprognosen bis 2025 20 Prozent der gesamten Arbeitsbevölkerung selbständig sein und 40 Prozent als Projektarbeiter/Spezialisten/Cloudworkern zeitlich begrenzt in Projekten mit Unternehmen zusammenarbeiten. Ob wir es wollen oder nicht.
Bereits heute sind 44 Prozent der Solo-Selbständigen überdurchschnittlich hoch qualifiziert. Denn der Vorteil der Selbstständigkeit ist: man ist nicht mehr abhängig von unflexiblen Hierarchien, dämlichen Chefs, politischem Geklüngel oder energieraubenden Arbeitskollegen. Man kann sein Leben selbst in die Hand nehmen. Man kann sich selbst verwirklichen und Familie und Job besser vereinbaren, deshalb ist diese Arbeitsform auch gerade für Frauen attraktiv.
Sich selbständig zu machen geht aber natürlich nicht ohne Risiko. Ich habe die Erfahrung selbst gemacht. Man hat immer Angst zu scheitern mit dem, was man vorhat. Scheitern, die große Angst, die so viele Menschen davon abhält, das zu tun, was sie lieben. Dabei ist es nichts Schlechtes. Im Gegenteil! Scheitern ist erlaubt, ja sogar wichtig. Und wer das Risiko zu scheitern nicht eingeht, kann auch nicht gewinnen.
Gründen passiert nicht auf geraden Wegen
Besonders in der Gründerszene, vor allem im Silicon Valley ist es zur Normalität geworden, denn wie das alte Sprichwort schon sagt: „Aus Fehlern lernt man“. Große Persönlichkeiten wie Steve Jobs oder Elon Musk haben ihre eigenen Projekte gegen jegliche Widerstände verwirklicht, erfolgreiche Unternehmen gegründet und sind dabei keine geraden Wege gegangen.
Steve Jobs stellte mit seinen Mitgründern den ersten Apple-Computer in einer Garage her. Es war der erste Personal Computer dieser Art. Das Unternehmen hatte Erfolg, Jobs etwas erreicht, musste sein eigenes Unternehmen aber nach Streitigkeiten verlassen. Er gründete NeXT und entwickelte eine Software, die er dann bei seiner Rückkehr zu Apple mit in das Unternehmen. Erst dann gelang Apple der wirkliche Durchbruch.
Elon Musk, Studienabbrecher mit mehreren gescheiterten Ehen und vollkommen verrückten Ideen hat gleich mehrere Unternehmen gegründet, die ihn zum Milliardär gemacht haben. Als größter Anteilseigner von PayPal hat er sich in ungewisse Geschäftsfelder gewagt, mit seiner Investition in Tesla ein revolutionäres Auto geschaffen und mit SolarCity die Nachhaltigkeit der Welt vorangebracht. Was aus seinem Weltraumprojekt SpaceX und der Röhren-Revolution des Nahverkehrs „Hyperloop“ wird, steht noch in den Sternen. Eins steht aber fest: Der Mann traut sich etwas und das sogar sehr erfolgreich.
Selbstkompetenz ist in einer Wissensgesellschaft essenziell!
Aber nicht nur in der Selbständigkeit und beim Gründen sind Selbstkompetenz und -management essenziell, auch in Unternehmen werden diese Eigenschaften immer wichtiger. Wir entwickeln uns von einer Industrie- zu einer Wissensgesellschaft, in der Jobs kreativ und nicht mehr routiniert sind. Sie können nicht mehr in detaillierte Anleitungen gefasst werden. Wir müssen Verantwortung für unsere Aufgaben übernehmen und sie selbst gestalten, denn wir sind die Experten. Wissensarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass der Arbeiter mehr über seine Arbeit weiß, als sein Vorgesetzter.
Immer mehr Menschen mit solchem Expertenwissen arbeiten nicht mehr in Angestelltenverhältnissen, sondern als Projektarbeiter. Sie bieten ihre Dienstleistungen und Kompetenzen auf Web-Plattformen an und versteigern sie dort. Das schafft einerseits Wettbewerb und die Transparenz verhindert andererseits, dass Unternehmen zu abhängig von den externen Arbeitern werden.
Führung in einer Wissensgesellschaft muss bei diesen Arbeitsformen nicht mehr anleiten und vorgeben, sondern einen Rahmen bilden und verschiedene Arbeiter vernetzen. Dafür müssen wir mehr Verantwortung übernehmen, aber auch Risiken eingehen und vor allem keine Angst davor haben, etwas in unserem Leben zu verändern. Wir müssen selbständig und selbstbestimmt arbeiten und leben, wir brauchen Selbstkompetenz, werden zum CEO unseres eigenen Lebens. Und dazu gehört eben auch, „Stopp!“ zu sagen, wenn etwas nicht so läuft, wie es laufen sollte. Denn Dank Globalisierung und Digitalisierung nimmt auch der Wettbewerb und damit der Leistungsdruck zu. Gerade dann ist es wichtig, den Projekten und Aufgaben nachzugehen, die uns wirklich wichtig sind, uns erfüllen und motivieren. Denn nur so können wir dauerhaft Höchstleistungen erbringen.
Nehmen Sie ihr Leben in die Hand!
Wenn wir unser Leben nicht selbst in die Hand nehmen, dann tut es bald niemand mehr. Denn protektionistische Arbeitgeber wird es schon bald nicht mehr geben. Sichere Arbeitsplätze bis zur Rente gehören der Vergangenheit an.
Um nochmal auf die Projektarbeiter oder Spezialisten zurückzukommen: Wenn nur noch 40 Prozent der Menschen in längerfristigen Arbeitsverhältnissen stecken und der Rest Unternehmen von außen zuarbeitet (keine Sorge, ein Wechsel – je nach Lebensphase, ist durchaus möglich), brauchen Unternehmen keine Mitarbeiter mehr, die tun, was ihnen gesagt wird, sondern die wissen, was sie tun – vor allem Spezialisten. Und wenn ein Mitarbeiter das eben nicht weiß, dann muss er gehen. Wir werden immer mehr selbstständig, auch wenn wir fest angestellt sind. Haben Sie andererseits keine Angst davor, Mitarbeiter zum Kündigen zu ermutigen. Denn wer nicht zufrieden mit seinem Job ist, wird ihn lange nicht so gut machen, wie jemand, der Lust darauf hat.
Und genau so müssen Sie es mit ihrem Leben tun: Es ist etwas darin, was Sie nicht glücklich macht? Dann ändern sie es. Sie sind unzufrieden in Ihrem Job, aber wissen nicht wo Sie anfangen sollen? Probieren Sie es mal damit:
- Machen Sie sich bewusst, dass kündigen nichts Schlechtes ist und es für einen Neuanfang nie zu spät ist. Viele Unternehmen schätzen sogar ältere, erfahrenere neue Mitarbeiter mehr als junge, weil sie mit einer ganz anderen Einstellung an viele Aufgaben herangehen. Und auch mit über 40 können Sie noch gründen oder sich selbständig machen. Spezialisten werden immer gebraucht und was auf dem Markt gefragt ist, wissen Sie dann vielleicht besser als die Jungen.
- Informieren Sie sich über Alternativen. Auch über Alternativen, über die Sie noch nie nachgedacht haben. Auf Portalen wie Watchado können Sie bspw. Ihre Eigenschaften mit denen verschiedener Job-Profile matchen – eine Art Job-Dating – und dann in Videos, in denen Mitarbeiter in dieser Position mehr über ihren Job erzählen, Konkretes darüber erfahren. Vielleicht finden Sie dort ja ihre wahre Berufung.
- Fragen Sie sich, ob der Job das Problem ist oder vielleicht nur ein Teil an dem Job. Ist es ein veränderungsresistenter Bremsklotz in einer Führungsposition? Oder vielleicht die Arbeitszeiten? Reden Sie mit Ihrem Chef darüber! Es gibt für alles eine Lösung – und wenn nicht, dann können Sie immer noch kündigen.
- Fragen Sie sich, ob es schon immer einem Traum gab, den Sie verwirklichen wollten. Und suchen Sie eine Möglichkeit, das zu tun.
- Machen Sie Feierabend! Aber natürlich nur, wenn Sie wollen. Es kann Sie niemand dazu zwingen, ihren Job zum Lebensinhalt zu machen. Wenn Sie Lust darauf haben, arbeiten Sie so viel wie sie wollen, aber wenn nicht, dann nicht. Irgendwann darf auch mal Feierabend sein. Und das heißt nicht, dass sie ihren Job nicht mögen oder nicht gut machen.
Quellen
- Eine Studie über die Zukunft des Personals von 2beahead.
- Ein Interview mit der ehemaligen Personalchefin von Netflix.
- Wolf Lotter in der brandeins über gute Arbeit.
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