
8 Maßnahmen für die neue Regierung
Jetzt am Sonntag wird bei uns in Deutschland der neue Bundestag gewählt und als Expertin und Generationenforscherin ist mein Appell an alle Parteien im Deutschen Bundestag, die nachfolgenden 8 Punkte schleunigst im Interesse eines gemeinsamen zukunftsfähigen Landes umzusetzen.
🎤 Junge Generationen: Mehr Mut, mehr Verantwortung, mehr Einfluss!
Auf meinen zahlreichen Veranstaltungen auf denen ich als Keynote Speakerineingeladen bin, spreche ich seit Jahren über die Notwendigkeit, die jüngsten Generationen in Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Gesellschaft, Politik einzubinden, indem man junge Menschen, der Generationen Z und Gen Y die Chance geben muss, echte Führungsverantwortung zu übernehmen, Fehler machen zu dürfen, ihre Meinungen zu lautstark in Print, TV und auf den großen Bühnen zu äußern und durchzusetzen, auch gegen die Interessen von älteren Generationen (Babyboomer und Co.) aber auch zu lernen standhaft und Standfestigkeit mit einem klaren moralischen und ethischen Kompass zu verbinden.
Denn: 🌍🔥 Deutschland steckt in der Krise – und die Jungen zahlen die Rechnung!Die jetzigen Welt-, Wirtschafts- und Klimaprobleme, die Deutschland so hart treffen, die die jungen Generationen (finanziell und mental) spüren und unter denen diese drei Generationen Y, Z und Alpha so stark leiden, sind allesamt Probleme, die in der Vergangenheit aufgrund von falschen Weichenstellungen in der Politik, dem Hinwegducken vor statistischen und demographischen Wahrheiten und Entwicklungen oder aber auch aktuell von Politik ohne Verantwortlichkeiten, gegen die Interessen der Jungen, seit mehreren Jahrzehnten durchgesetzt wird.
1. 👶💰 Zukunft sichern: Ein Startkapital für jedes Neugeborene!
Dabei – und mir fallen hier ein paar Beispiele aus meinen Vorträgen aus 2024 ein, in denen ich bspw. dafür plädiere, dass bei jeder Geburt der Staat ca. einen Betrag von 7.000 EUR -10.000 EUR auf ein ETF-Konto – das bspw. in den S&P 500 investiert, und dann im Rentenalter, also nach ca. 65 Jahren, ausgezahlt wird.
Diese Maßnahme würde uns alle pro Jahr derzeit etwas über 5 Mrd. EUR kosten und das Rentenproblem für die ab 2024 Geborenen komplett lösen.
Nur 20% der deutschen Beamten erreichen ihr vorgesehenes Rentenalter. Prognosen zufolge könnten die jährlichen Versorgungsausgaben bis zum Jahr 2050 auf bis zu 138 Milliarden Euro ansteigen, wenn keine Reformen durchgeführt werden. Dazu steht kein einziges Wort in irgendeinem Wahlprogramm.
2. 📈🇩🇪 Kapitalmärkte stärken, um in der Champions-League mitzuspielen!
In Zukunft werden Volkswirtschaften nicht mehr nur klassisch im BIP gemessen, sondern nach meiner Beobachtung zukünftig auch in der Stärke ihrer Aktien-Leit-Indizes. Und es wird auch eine Entkoppelung zwischen BIP und Aktienperformance geben.
Diese Entkoppelung erleben wir in den USA bereits seit den Nullerjahren in einem massiven Ausmaß! Die Marktkapitalisierung großer amerikanischer Tech-Unternehmen hat rein gar nichts mehr mit der Wirtschaftsleistung der USA und dahinterliegende Staatsschulden von fast 40 Billionen US Dollar zu tun. Aber genau daraus resultiert derzeit die Stärke der USA und seit 2014 plädiere ich für eine Stärkung der Deutschen und Europäischen Kapitalmärkte mit wesentlich mehr Börsengängen und erleichterten Zugängen zu Kapital in allen Phasen eines Lebenszyklus eines Unternehmens. Also vom Seed-Investment bis zum De-Listing.
Denn nur eine hervorragende Kapitalausstattung unserer Top-Player sorgt dafür, dass wir in wirtschaftlich wichtigen Technologien die Champions League spielen können. Siehe Christian Klein und SAP, Novo Nordisk, aber allen voran mein Lieblingsbeispiel Tim Höttges und die Deutsche Telekom, die es geschafft hat, weltweit im Telko Markt zur Nr. 1 aufzusteigen.
Auch der Zwang, dass bspw. unsere AllianzSE und Oliver Bäte vorwiegend europäische Staatsanleihen kaufen muss (!), bremst Europas wichtigsten Versicherungsplayer in Performance komplett aus. Wir haben viel zu viele Regularien für unsere Kapitalmärkte, Kapitalzugang in allen Wirtschaftsbereichen und eine entschlackte Regulierung ist wichtig, um gegen die bald auch bei uns ankommende KI-Welle standhalten zu können und um noch besser auf dieser Welle zu surfen.
3. 💎 Ein Staatsfonds für Deutschland – Warum gibt es den noch nicht?!
Deutschland muss dringend nach dem Vorbild Norwegens, Singapurs und bald auch der USA einen auf Zukunft gerichteten Staatsfonds aufsetzen, der jenseits der Bundesfinanzagentur GmbH unterschiedlichste Assets allokiert, und als echten Schatz für zukünftige Generationen hortet. Um daraus in extremen wirtschaftlichen Situationen auch Basisbedürfnisse der jungen Generationen wie Bildung, Technologieeinsatz an Schulen und Kitas, wie qualifizierte Kinderbetreuer und Lehrer, und emphatische und gute PflegerInnen, zu finanzieren. Denn der Zusammenhang zwischen Bildung, Ausbildung und dem Erfolg von Nationen ist über 200 Jahren empirisch klar belegt.
PISA-Platz 23 und OECD Platz 15 von 38 bei den Themen Attraktivität für hochqualifizierte Arbeitskräfte, digitale Wettbewerbsfähigkeit sowie Steuerquote, reicht uns jungen Menschen nicht mehr aus. Und es ist ehrlich gesagt unerträglich.
4. 💶📉 EZB-Entscheidungen – Ein wirtschaftlicher Bumerang!
Die Erhöhung von 450 Basispunkten der EZB in nur 14 Monaten war wahrscheinlich der größte Fehler der letzten 20 Jahre der von den Zentralbanken in Europa gemacht worden ist. Kurioserweise von derselben Institution, die noch 2012 unter Mario Draghi als EZB Chef den gesamten Europaraum gerettet hat und für mich als Keynote Speakerin und Impulsgeberin der Deutschen Wirtschaft mit einer wichtigen Rede und zwar der
„Whatever it takes“-Rede (26. Juli 2012).
Draghi sagte in London: „Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.“ Und so ähnlich kann man auch die Rede kurz nach der Amtseinführung Trumps mit dem 500 Milliarden US-Dollar Paket für KI und KI-Infrastruktur werten.
5. 🤖 Deutschland schläft bei der Digitalisierung – Wo bleibt der Weckruf?!
Mario Draghi mahnt, dass der Europäischen Wirtschaft jährlich 800 Milliarden EURO (Draghi Report) an Investitionen in Digitalisierung fehlen. Deshalb plädiere ich schon seit 10 Jahren für eine Technologie- und seit 5 Jahren für eine AI-Diffusion in alle Bereiche von Organisationen, Unternehmen und Verwaltungen.
Denn die „Diffusion of Innovations Theory“ von Everett Rogers besagt, dass Innovationen durch verschiedene Adopter-Gruppen angenommen werden, wobei eine kritische Schwelle für den Durchbruch einer Technologie oft bei etwa 18% der Nutzer liegt.
Warum sind die 18% wichtig?
-> Die Early Adopter sind entscheidend für den Markterfolg, weil sie Trends setzen und Produkte für die breite Masse attraktiv machen.
-> Ohne das Überwinden dieser 18% Schwelle bleibt ein Produkt häufig eine Nischenlösung und erreicht nie den Massenmarkt. Und das erleben wir gerade bei so vielen Innovationen in Deutschland die scheitern (Lilium, Batterie-Fabrik, Selbstfahrende Autos und Busse usw.)
6. 📠🤣 Digitales Deutschland? Estland lacht sich schlapp!
Es waren Digital Natives in Estland aber auch in vielen anderen Ländern, denen es gelang, 90 Prozent Behördenwege zu digitalisieren und Technologie flächendeckend einzuführen, die den BürgerInnen dient! Und das Verwaltung endlich auch eine positive Grundhaltung gegenüber Unternehmen und BürgerInnen entwickelt, um top Talente im eigenen Land zu entwickeln und aus dem Ausland anzuziehen; und – das passiert gerade bei uns in Deutschland, ohne dass es jemand sagt, ein Braindrain, also die Abwanderung von top top top Talenten aus Wirtschaft und Wissenschaft zu verhindern.
Ich würde mir wünschen, dass mehr UnternehmerInnen wie Reinhold Würth Group, Carsten Maschmeyer, Frank Thelen, Ugur Sahin oder Jeannette zu Fürstenberg, Tina Müller, Verena Pausder, Nina Ruge oder die junge talentierte Yaël Meier in Politik und Verwaltung maßgeblich eingebunden werden, um gemeinsam mit den oftmals gemainstreamten Politikern und den oft allein gelassenen BeamtInnen unser Land besser zu machen.
7. 👴 Alte Männer regieren die Welt – Wo bleibt die Jugendquote?
Weniger als 3% der Führungspositionen in der Wirtschaft sind mit Gen Z Vertretern besetzt. In der Politik schaut es leider noch viel dramatischer aus. Wenn man sich die derzeitige politische Top-Elite der Welt anschaut, kann man tatsächlich von alten Männern sprechen, die das Sagen haben. Auch hier bedarf es eines drastischen Umdenkens hin zu einer Altersdiversität, für die ich im Übrigen seit über 10 Jahren plädiere!
Die Frauenquote hat den USA und Deutschland viel gebracht. Spätestens jetzt muss man über eine Jugendquote nachdenken und sie auch experimentell auf unterschiedliche Art und Weise auch mal umsetzen.
8. 🗳️ Wahlrechtsreform: Alle 4 Jahre wählen reicht nicht mehr!
Und zum Schluss plädiere ich für eine grundlegende Wahlrechtsreform, denn alle 4 Jahre 1-mal auf Bundesebene wählen zu gehen, um dann 4 Monate später einen Koalitionsvertrag in einer Momentaufnahme in der Geschichte der Zeit zu erhalten, ist bei den großen Veränderungen und Transformationen, mit denen wir es zu tun haben, zu wenig.
Wir brauchen wesentlich mehr Partizipation, echten Diskurs und Diskussion und die Möglichkeit, auch ein in Stein gemeißeltes Papier, an das sich die PolitikerInnen festkrallen, elastisch, dynamisch und auch zukunftsorientierter zu gestalten. Denn mein Appell: Politik, PolitikerInnen müssen stärker auf Unternehmen, Verbände, Gewerkschaften und schließlich auf den Souverän hören, um intelligente Politik zu gestalten, die besser ist als die unserer Nachbarn und Partner. Nicht weniger als das verdienen wir alle in einem so reichen und erfolgreichen Land wie Deutschland.
🇩🇪✨ Deutschland ist eigentlich sehr reich – Warum agiert unsere Politik im Krisenmodus und nur auf Druck?
*Bildrechte liegen bei Simon Wegener
4. Interesse geweckt?
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