Wir brauchen eine doppelte F-Quote
Autorin: Steffi Burkhart
Die doppelte F-Quote – Female and Feeling
„Nicht die Frauen müssen sich ändern, sondern die Spielregeln.“
– Iris Bohent
Sind wir nicht alle schon Frauen begegnet, die sich verhalten wie Männer, die denken wie Männer und die reden wie Männer? Genau so eine Dame ist mir vor drei Wochen begegnet. In einer Diskussionsrunde saßen 5 Managerinnen auf fünf Stühlen, die von einem Moderator interviewt wurden. Und die eine Managerin, die es bis ins C-Level eines Global Players geschafft hat, war für mich das Paradebeispiel einer Frau, die in ihrem Behavior, ihrer Denkart und Art zu Reden ziemlich stark klassisch männliche Muster angenommen hat. Und sofort musste ich an mein Telefonat im letzte Jahr mit Gunter Dueck denken und seiner Beschreibung der doppelten F-Quote in C-Level und Manager-Positionen.
Um beim Beispiel dieser Frau zu bleiben: Ja, das Unternehmen hat es geschafft, eine Frau ins C-Level zu befördern. Aber von der „Frau“ ist wenig übriggeblieben. Oder um es in der Beschreibung von Gunter Dueck zu sagen: Female – ja, Feeling – nein. Und was nützt es uns, wenn wir Frauen in Top-Positionen befördern, wenn diese dann agieren wie Männer? Mit (Denk-)Diversität hat das wenig zu tun. (Das heißt natürlich nicht, dass wir aufhören sollten, Frauen in Spitzenpositionen zu befördern. Denn wie hier deutlich wird, gibt es immer noch ein großes Gender-Bias.)
Das heißt: Gender-Gerechtigkeit in top Positionen ist ungleich Kulturverbesserung.
Laut Gunter Dueck sollten wir beides getrennt voneinander betrachten. Wir können nicht davon ausgehen, dass Frauen, die denken und agieren wie Männer, die sich mit Ellbogenmentalität bis ganz nach oben durchboxen, die über Leichen gehen wenn es sein muss, die stark rational, regel- und compliance-orientiert agieren, die Spitze dabei unterstützen, eine Kultur von Kollaboration, von Interaktion, von Augenhöhe, guter Teamarbeit und guter Kommunikation mit voranzutreiben. No way. Wird nicht passieren und wird nicht funktionieren.
Der Knackpunkt ist aber häufig: In vielen Organisationen werden Messzahlen und Leistungsbeurteilungen für Beförderungen eingesetzt, die auf Willenskraft, Analytische Intelligenz, Durchsetzungskraft und Ellbogenmentalität ausgerichtet sind. Fürsorge, Teamgedanke, soziale Werte, Überzeugungskraft und Menschenorientierung fallen in den Beurteilungen häufig durchs Raster. Das ist Quatsch. Wir müssen unsere Führungskräfte anders auswählen.
Worüber wir also vermehrt diskutieren sollten ist die differenzierte Betrachtung der Feeling-Quote und der Frauen-Quote im Top-Managmenet. Das Unternehmensklima hin zu mehr Kollaboration, einem positiven Menschenbild und Überzeugungsstärke statt Durchsetzungskraft ändert sich nur, wenn wir neben der Frauen-Quote auch die Feeling-Quote mit auf die Agenda nehmen.
Hier auch ein Artikel von Gunter Dueck zu der Thematik.
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