Wir brauchen mehr IT-Bildung!
Wir stecken im Wandel zur vierten industriellen Revolution. Dadurch wird sich auch die Arbeit verändern. So warnen Experten, dass nicht nur „Blue-Collar-Jobs“ durch Maschinen und Computeralgorithmen ersetzt werden, sondern auch „White-Collar-Jobs“.
Solche, die stark von Routine-Tätigkeiten geprägt sind: Einkäufer, Controlling, Buchhaltung, Kassierer, Call-Center-Mitarbeiter, Busfahrer, Makler, Bibliothekare, Verkehrspolizisten, sogar Piloten stehen auf der Liste. Sichere Jobs sind neben denen aus den naturwissenschaftlichen Bereichen, kreative und soziale Berufe und solche, die auf ausgeprägten sensomotorischen Fähigkeiten wie Physiotherapie und Zahnmedizin beruhen.
Auch wenn zukünftig in einigen Berufsfeldern Jobs verloren gehen, werden an anderer Stelle neue Plätze geschaffen. Wobei der IAB Forschungsbericht von 2015 zeigt, dass bis 2025 zwar 430.000 neue Arbeitsplätze entstehen versus 490.000, die dafür wegfallen.
Kompetente Mitarbeiter
Diese Prognosen zeigen: Wer im Arbeitsmarkt weiterhin aktiv sein möchte, muss sich an den Übergang zur Industrie 4.0 anpassen. Das erkennen auch Unternehmen. Weiterbildung liegt deshalb hoch im Kurs. Dreiviertel der Unternehmen halten vor allem Weiterbildung in IT-Themen und bzgl. online-Skills für wichtig. Der große Sprung der technischen Entwicklungen (Schlagwort: Internet der Dinge) liegt noch vor uns. Umso schlimmer ist die Tatsache, dass nur 14 Prozent der befragten Unternehmen bereit sind, für die Weiterbildung der Mitarbeiter vollständig zu zahlen. Zwar würden 40 Prozent die Kosten zahlen, dann müssten die Mitarbeiter die Weiterbildung jedoch in die Wochenenden oder in die Urlaubszeit verlegen. 34 Prozent wären dagegen bereit, die Fortbildung innerhalb der Arbeitszeit zuzulassen, dann aber auf Kosten der Mitarbeiter.
Wer sich nur halbherzig um die Weiterbildung seiner Mitarbeiter bemüht, fährt sich irgendwann selbst gegen die Wand. Einerseits, weil die Belegschaft früher oder später mit der Arbeit 4.0 nicht mitkommt und andererseits, weil Mitarbeiter, die sich privat weiterbilden, das Unternehmen verlassen und sich für eine Organisation entscheiden, die schon mehr den digitalen Mindset lebt – so wie der Foodblogger Thomas. Darunter sind auch jene digitalen Talente, die die Unternehmen so dringend bräuchten. Diese können auch nicht davon ausgehen, dass nachrückende Generationen in der Ausbildung optimal auf die Anforderungen der Industrie 4.0 vorbereitet werden. Denn diejenigen, die heute in der Ausbildung stecken, werden überwiegend mit herkömmlichen Lehrmustern ausgebildet.
Wie sagt man so schön: Der Fisch stinkt vom Kopf her.
Kompetente Chefs
Erschreckend auch die Umfrage von crisp Research an die sogenannten Entscheidern in Unternehmen: Nur die Hälfte aller befragten Chefs glauben, dass die Digitalisierung eine hohe Relevanz und Durchschlagskraft im Hinblick auf das eigene Unternehmen besitzt; wobei bei den Antworten deutliche Generationenunterschiede festgestellt wurden. Junge Entscheider schätzen den Einfluss sehr viel höher ein als ältere Befragte. Umso wichtiger ist es, den Einfluss junger Menschen im Unternehmen zuzulassen.
Ein Digital Leader ist auf zweierlei Haupt-Ebenen qualifiziert. Zum einen bildet er die Kombination aus klassischen Führungsansätzen (Motivation, Kommunikation etc.) und eine Digital-First-Denkweise, (disruptive, technologische Denkweise, Suche nach Lösungen jenseits des Tellerrands und die Digitalisierung ist maßgeblich eine Chance) das Digital Mindset. Die zusätzliche Kombination aus theoretischem Wissen und praktischen Fähigkeiten rund um neue und etablierte Technologien bildet die Digital Skills.
Egal, ob Sie Digital Beginner oder Digital Leader sind (Achtung: Hier herrscht von Seiten der Entscheider eine hohe Selbstüberschätzung), können Sie in der Studie nachlesen.
Digitaler Nachholbedarf vor allem bei KMUs
Ein großer digitaler Nachholbedarf ist im Speziellen bei den kleinen und mittleren Unternehmen zu beobachten. Sie drohen das digitale Thema zu verpassen, da sie im alltäglichen Geschäft keine personellen Ressourcen aufwenden können oder wollen, um sich über die digitalen Disruptionspotenziale mit Blick auf ihr bisheriges Geschäftsmodell Gedanken zu machen. (Hier eine gute Zusammenfassung zu Arbeit 4.0)
Was ist zu tun?
Eine ganze Menge. Um die digitale Reife in Ihrem Unternehmen zu erhöhen schlägt Roland Berger drei Schritte vor:
In der Studie finden Sie auch relevante Treiber der Digitalisierung. Reinschauen lohnt sich 😉
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